2.4 Lernpsychologischer Blickwinkel
Aus lernpsychologischer Perspektive sind beim Lernen mit Videos vor allem folgende Aspekte lernförderlich: Multimodalität und Multicodierung.
Mit Multimodalität ist gemeint, dass bei Filmen und Videos durch die Verbindung von Bewegtbildern und Ton zeitgleich unterschiedliche Sinneskanäle angesprochen werden. Da die Informationsaufnahme beim Menschen über zwei voneinander getrennte Sinneskanäle (visuell und akustisch) erfolgt, können die Sinneswahrnehmungen entweder im entsprechenden Kanal verarbeitet oder durch kognitive Prozesse in den jeweils anderen Kanal überführt werden. Durch die synchrone auditive und visuelle Wissensvermittlung wird das Gedächtnis optimal bei der Informationsaufnahme unterstützt, indem der visuelle Sinneskanal entlastet wird. Durch die synchrone Verarbeitung beider Sinneskanäle können komplexe Zusammenhänge in multimedialer Aufbereitung besser nachvollzogen und erlernt werden.
Multicodierung betont demgegenüber die Möglichkeit, ein Thema oder Inhalt durch unterschiedliche Darstellungsformen aufzubereiten. So lassen sich mit Videos unterschiedliche Aspekte eines Themas betonen und hervorheben, unterschiedliche Blinkwinkel und Perspektiven können umgesetzt und prozesshafte Abläufe und Wechselwirkungen können in ihrer Gesamtheit dargestellt werden.
Darauf aufbauend werden in diesem Kapitel drei grundlegende lernpsychologische Theorien eingeführt, die in Zusammenhang mit Videos als Bildungsmedien in der Hochschullehre von Bedeutung sind:
- die Dual Coding Theory von Paivio
- die Cognitive Load Theory von Sweller
- die Cognitive Theory of Multimedia
Learning von Mayer